• Dänemark komplett
  • Fahrten
  • Impressum
    • Graswächstaus aus ausmeinemBauch
    • Home
  • Mirow
    • Mirow_Tourbeschreibung
    • Mirow 1
  • Osterhaik 2015
  • Photographie
  • Yumi
Hirnlegoland

Inglourius Bastard

Geschrieben am 28. Februar 2011

Da rankt sich nun die Moralfrage um eine Glaubwürdigkeits-Debatte über die Frage ob ein Herr exDr. KTzG nun in mehr oder weniger bewußter Täuschungsabsicht gehandelt hat oder nicht. Und siehe da: wieder einmal gelingt es einem konservativen Deliquenten durch vehementes implizieren einer Wahlalternative seinen Kopf aus der Schlinge zu nesteln. Oder weniger kryptisch:
Lieber zu doof als kriminell, denn wer zu doof zum Doktorn ist, kann trotzdem noch Minister blieben (sagt Angie). Soweit ist die allgemeine Diskussion als Erfolg dieser Strategie zu werten, denn da ihm eigendlich keiner glaubt setzt sich seltsamerweise niemand ernsthaft mit den katastrophalen moralischen Konsequenzen dieser Aussage auseinander.

Bei Licht betrachtet entwickelt schließlich gerade der Grundsatz der Unschuldsvermutung höchst politische Brisanz. In der Tat muß zu aller erst davon ausgegengen werden, daß diesen effektiv 50-95 %vol recycling keine niedertracht zugrunde liegt – im Gegenteil: Jeder Programmierer weiß um den Wert von wiederverwendbarem Code. Daß dabei Lizenzen verletzt wurden (um im Bild zu bleiben), darf dabei getrost großzügig betrachtet werden, denn darin liegt nicht wirklich das Problem.

Viel schwerer wiegt für jemanden, der offenbar schon während des Erstellens dieser Arbeit als Person teil des öffentlichen Lebens war, die Frage der Verantwortung. „Grobe handwerkliche Fehler“ gelten im Handwerk als „grob fahrlässig„. Aber selbst das wäre noch kein moralischer Makel, solange er nur seinen eigenen Ruf und Titel riskiert hätte. Aber so ist es mitnichten: Wer in dieser öffentlichen Lage grob fahrlässig handelt (d.h. ein unnötiges Risiko billigend in Kauf nimmt) gefährdet zugleich das Ansehen seines Doktorvaters und seiner Uni. Als öffentliche Person kommen noch Schäden an Ruf und Recourcen seines Amtes sowie seiner Partei und deren Verbündete hinzu. Nicht zuletzt behindert er mit dieser fortgesetzten Taktiererei die effektive Regierungsarbeit und schadet damit letztlich jedem Bürger und der Demokratie im allgemeinen.

Wer in einer Zeit aufgewachsen ist, in der führende Politiker 16 Jahre lang ihr persönliches „Ehrenwort“ über ihren Amtseid stellen konnten, ist an ein gewisses Maß an krimineller Energie im politischen Personal gewöhnt. Natürlich ist es empörend und so weiter, aber andererseits sind solche Leute wenigstens halbwegs berechenbar. Sollte aber jemand scheinbar sebst zu dumm sein, um die fatalen Konsequenzen seiner von Eitelkeit getriebenen Nachlässigkeit zu Überblicken, muß dieser von einer etwaigen Regierungsverantwortung schnellstens enthoben werden.

Der eigentliche Skandal besteht aber in der Tatsache, daß es ihm gerade über diese fatale Unschuldsvermutung gelingt, sich der Verantwortung zu entziehen. Ohne seinen Titel könnte er im Prinzip sogar noch einmal versuchen eine Doktorarbeit zu schreiben! Viel besser wäre gewesen nur die Bewertung seiner Arbeit zu annulieren und ihn zum Führen seines Titels zu verpflichten – allerdings mit dem Zusatz „plagiatus causa„:

Dr. (p.c.) K.-T. zu Guttenberg
Damit wäre doch der Nachweispflicht genüge getan. Die verkauften Exemplare müßten natürlich im Rahmen einer Rückrufaktion mit ensprechenden Aufklebern versehen werden…

Immanuel Kant

Veröffentlicht unter Kolumne | Tags: Gesellschaft, Groll, Moral, Politik | 1 Kommentar
« „Angriff auf Amerika“
Psychotrop »

1 thoughts on “Inglourius Bastard”

  1. Feliks Dzerzhinsky sagt:
    1. März 2011 um 15:27

    „Ohne seinen Titel könnte er im Prinzip sogar noch einmal versuchen eine Doktorarbeit zu schreiben!“ – Das war doch eh nur eine Promotion auf Probe. Das nächste Mal hat er ja dann mehr Musse, da ihn seine politischen Ämter nicht beim Promovieren stören.

Kommentare sind geschlossen.

Dieses Gebäude steckt voller Ideen!

#vstrom Abenteuer Alltagswahn Ansichten Computer Drogen Ekel Familie Gehirn Gesellschaft Groll hübsch Leute Literatur Moral Philosophie Politik Politikn Tagebuch tongbei Weltbild Zeitgeschehen zukunft

Talent

In der Ökonomie des Lebens
gehen ungenutzte Talente verloren.
Freiheit besteht darin
zu werden was man ist
indem man tut was man kann.

Wissen

Wissen ist jene Form der Überzeugung die nicht bezweifelt werden kann ohne ein Axiom seines Weltbildes zu verletzen.

Was ist das hier drin?

Freiheit

Die einzigen Beschränkungen die ein Mensch für sein Leben akzeptieren kann entspringen seiner persönlichen Moral.

denk denke mich zuende

Gesellschaftsvertrag

Nicht Geld oder Macht, sondern die Freude an Kooperation ist der Kitt jeglicher Gesellschaft

Tourenplanung

  • Neue Tour

Seiten

  • Dänemark komplett
  • Fahrten
  • Impressum
    • Graswächstaus aus ausmeinemBauch
    • Home
  • Mirow
    • Mirow_Tourbeschreibung
    • Mirow 1
  • Osterhaik 2015
  • Photographie
  • Yumi

Archiv

  • August 2024
  • Februar 2021
  • März 2017
  • November 2016
  • Juli 2016
  • Juli 2015
  • Mai 2015
  • September 2014
  • Januar 2014
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Juni 2011
  • April 2011
  • Februar 2011
  • Dezember 2010
  • August 2010
  • Juni 2010
  • Januar 2010
  • Oktober 2009
  • März 2009
  • Oktober 2008
  • September 2008
  • August 2008
  • Mai 2008
  • April 2008
  • Oktober 2007
  • März 2007

Kategorien

  • Allgemein (7)
  • ausmeinembauch (20)
  • Familie (5)
    • brinks (1)
    • definition (2)
    • hic & nunc (3)
  • Fundgrube (10)
    • Artikel (1)
    • Spontanübersetzung (1)
  • gefährliches Halbwissen (7)
    • Anleitung (1)
  • Glossar (5)
  • Kolumne (23)
    • busgedanken (4)
    • coursera (4)
    • Raumfahrt (1)
    • skyrim (1)
  • Kung Fu (1)
  • Psychologie (7)

WordPress

  • Anmelden
  • WordPress

CyberChimps WordPress Themes

© Hirnlegoland