Tohei: „Kann man einen Menschen so festbinden, daß sein Geist sich nicht mehr bewegen kann? – Nein […]“
Diese Aussage setzt eine unabhängige Entität „Geist“ voraus; das „geistige Erleben“ wird als Realität anerkannt. Das perfide am geläufigeren materiellen Paradigma ist aber, daß „Geist“ nur als real anerkannt wird, insoweit er innerhalb einer körperlichen Erscheinung stattfindet. Nur so läßt sich die verbreitete Annahme halten, der Geist sei nur Spielball körperlicher Prozesse.
Psychologie als Naturwissenschaft kann sich hier nur auf die empirischen Auswirkungen einer geistigen Tätigkeit beziehen und eben dies ist auch ihr Anspruch. Dieser Anspruch ist auch in so weit stimmig, solange er sich nicht in dem Anspruch auswirkt z. B. „geistige Erkrankung“ heilen zu wollen (was sie deswegen den Medizienern überlassen, die Naturwissenschaft gern nutzen, aber nicht auf sie angewiesen sind), oder gar die „Qualität“ von „Bildung“ zu ermitteln.
In der Tat hat die Annahme eines von der Stofflichkeit determinierten Geistes dramatische Auswirkungen auf die Qualität i. s. v. dem Gegenstand von Bildung. Leider mangelt es fundamental an einer Wissenschaft des Geistes, die sich in Anspruch und Effizienz mit der Naturwissenschaft messen könnte.
Denn obschon die Psychologie eben diesen Bereich für sich reklamiert, geht sie der Grundfrage aus dem Weg wenn sie um der Naturwissenschaftlichkeit willen dessen individuelle Konsistenz grundsätzlich ausklammert.