Die Katze hat am Frosch geleckt. Ich glaube eines Tages hat sie sich den Verstand weggeschnurrt. Obwohl: welchen Verstand eigentlich? Wiederum andererseits: wer es schafft leute nur durch Anstarren dazu zu bringen einen in den absurdesten Behältnissen nur zum gucken in der Gegend herumzutragen kann eigentlich ganz so blöd garnicht sein sollte man meinen. Mein Arm ist jedenfalls adoptiert. Und Punktiert, aber das ist eine andere Geschichte.
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Dilemma
Ich stecke mitten in einem reaktionären Dilemma. Seit mitte 20 fragte ich mich schon, ob mir wohl auch mit zunehmenden Alter das Vertrauen in die libertären Fertigkeiten der Menschen abhanden käme. Dies wurde mir jedenfalls geradezu missionarisch von Leuten prophezeit die selbst gerade von Rousseaus zu Hobbes mutiert waren. Natürlich wußten diese Menschen genauso wenig von Rousseau und Hobbes wie ich von Marx oder Kommunismus wußte als mir aufging, daß Geld letztlich überflüssig wäre wenn die Leute sich nur vertrauen würden. Ich hielt diese charakteristische Drift hin zu reaktionären Theorien für Resignation und weiß heute, daß ich damit vollkommen richtig lag. Der Versuch unter hippieresken Zuständen ernsthaft Verantwortung zu übernehmen führte bei mir schließlich zu der Einsicht, daß Eigentum letztlich ein Akt der Notwehr ist, um sich und seinesgleichen vor der naiven Beschränkteheit pathologisch narzisstischer Pseudoindividualisten zu schützen. Doch lasse ich mir weder die Gewalt (Freud) noch die beschränkte Gleichgültigkeit des Mainstreams als menschliches Wesensmerkmal verkaufen, auch wenn das mit zunehmender Erfahrung doch merklich anstrengender wird. Letzen Endes lässt sich doch jede Form der Aggression, egal wie sublim oder sublimiert, in der Regel sogar sehr simpel als mehr oder weniger verdeckte Angst entlarven.
Deutschland: Ein Wegweiser
Fremder, kommst du in dieses Land zieh dich warm an. Es ist kalt in Deutschland.
Das wichtigste vorweg: Alles was ein Mensch in diesem Land erreichen kann beruht auf einem Stück Papier. Etwas wie eine Banknote: Es ist bedruckt, trägt eine Unterschrift und ein Siegel. Nur mit dem Unterschied, daß es für jede Gelegenheit eine eigene Währung gibt.
Ich rede von unserer Verwaltung. Die beschränkt sich bei uns nicht auf die staatlichen Organe sondern ist uns in Fleisch und Blut übergegangen. Was nirgendwo geschrieben steht existiert einfach nicht. Genau genommen existiert es natürlich schon, aber niemand wird aufgehalten der das so lange ignoriert bis dessen Existenz mit einem Dokument bewiesen wurde.
Geliebte Dokumente
Wenn hier jemand sein Auto an den Nachbarn verkauft schreibt er das auf zwei Stücke Papier und beide unterschreiben. Wer zusätzlich einen Stempel möchte kann zu einem Notar gehen. Eine seiner Aufgaben besteht gewissermaßen darin, aus einem beschriebenen Stück Papier ein „Dokument“ zu machen. Selbst wenn wir uns zusammentun um gemeinsam etwas zu unternehmen tun wir das nicht einfach sondern wir Gründen einen Verein. Ja es gibt hier tatsächlich ein eigene Gesetze darüber, wie wir uns das verschwenden unserer Zeit gegenseitig bescheinigen dürfen.
Der aufmerksame Leser wird sich denken können wie das vor sich geht: Mindestens 3 Leute schreiben was sie Vorhaben auf ein Stück Papier. Aber dies ist kein Vertrag wie beim Autokauf sondern eher eine kleine Verfassung. Deswegen unterschreibt nur einer und der ist dann der Chef. Fehlt noch der Stempel. Um einer Behörde einen Stempel abzuringen muß man zunächst herausfinden welches Gesetzbuch es verwaltet. Jedes Gesetzbuch ist einer bestimmten Behörde zugeordnet. Man sagt auch: die Behörde ist zuständig. In diesem Falle trägt sie den neuen Verein in eine Liste ein und erlaubt ihm damit ein eigenes Siegel zu führen. Das ist im Grunde ein Stempel, nur daß dieser eben in einer staatlichen Behörde registriert ist. Nun kann so ein Verein eigene Dokumente erstellen indem er Dinge auf Papier schreibt die der Chef unterschreibt und Stempelt.
Gelebte Dokumente
Dokumente sind in diesem Land so wichtig, daß sich ein Blick auf das wichtigste von ihnen lohnt. Das erste im Leben und das wichtigste ist die Geburtsurkunde. Sie macht ein Bündel schreienden Lebens zu einem Staatsbürger. Sie bestimmt wie du heißt und beweist wer deine Familie ist. Sie beweist auch wo du geboren wurdest und von wem. Sie ist so wichtig, daß es natürlich auch hier eine Behörde samt Register gibt. Die Urkunde ist nichts anderes als ein Auszug aus diesem Register, unterschrieben von einem zuständigen Beamten und gestempelt von einer zuständigen Behörde.
Auch hier gilt das selbe Prinzip: hast du keine, weil der zuständige Beamte von Saringas getötet und die zuständige Behörde von Faßbomben zertrümmert wurde existierst du nicht. Genau genommen existierst du natürlich schon, aber niemand kann einen Beamten daran hindern das zu ignorieren bis ein entsprechendes Dokument vorliegt. Je stärker du darauf beharrst, daß du existierst, nur weil du vielleicht atmest und deine Fäuste ballst, je mehr geht der Beamte davon aus, daß du ihm etwas falsches erzählen willst. Denn wäre es richtig was du sagst könntest du die entsprechenden Dokumente ja vorlegen. Der Unterschied zu anderen Ländern besteht hier wohl darin, daß die Beamten hierzulande das nicht (unbedingt nur) tun um bestochen zu werden, sondern weil sie einen Job machen für den sie sich streng bürokratisch aber niemals moralisch werden rechtfertigen müssen.
Die anderen Leute
Doch da ist noch etwas: Hier leben 80 Millionen Menschen auf 350.000 km². Der nächste Staat mit dieser Bevölkerungsdichte ist Indien. Dabei gibt es hier keine großen Wüsten oder Karstgebiete. Das heißt fast egal wo du dich in diesem Land hinstellst, wenn du bis zum Horizont sehen kannst hält sich mit 90% Sicherheit in diesem Bereich mindestens ein Mensch auf. Man kann sich hier nicht wirklich aus dem Weg gehen. Bei so vielen Menschen gibt es zwangsläufig teilweise beträchtliche Unterschiede. Je nachdem wohin man kommt können Sitten und Gebräuche ziemlich unterschiedlich sein. Zum Beispiel neigen Menschen aus dem Süden eher dazu sich auch unter Fremden Gesellschaft zu leisten, während nördliche sich lieber aus der Distanz beobachten oder „ihre Ruhe“ bevorzugen. Doch das ist erst der Anfang: Jede Region scheint im Miteinander ihren eigenen Charakter zu haben. Diese Unterschiede sind alle nicht wirklich groß oder wesentlich. Sie sind uns nur ungeheuer wichtig. So wichtig, daß unser Staat noch heute eine Föderation unabhängiger Regionalverwaltungen ist, jede mit einem eigenen kleinen Parlament und einer eigenen kleinen Verfassung obwohl die Unterschiede sich größtenteils auf Formulierungen und Parteifarben beschränken.
Zusätzlich gibt es genau wie in Indien auch hier große Unterschiede innerhalb der Gesellschaft. Allerdings ist der Umgang hier damit etwas anders. Während die Leute in Indien sich ihrer Zugehörigkeit zu eine bestimmten Gruppe sehr bewußt sind (was auf die Dauer eher zu Spannungen und Gewalt führt) glauben hier alle Menschen mit ihrem jeweiligen kleinen Umfeld Teil einer überwiegenden Mehrheit zu sein.
Die anderen Menschen
Wir sind hier geografisch an einer Stelle die der letzte große Staatsmann dieses Landes, Helmut Schmidt, einmal als das „die Mitte Europas“ bezeichnet hat. Jeder der sich durch Europa bewegt kommt irgendwann hier vorbei. Immer wieder sind im Laufe der Zeiten Gruppen von Menschen hier eingefallen, entweder mit einem anderen Ziel vor Augen nur ein paar Aussteiger zurücklassend oder um sich ganz hier niederzulassen (wahlweise mit oder ohne die Bevölkerung niederzumetzeln). Die Spezies Mensch (Homo Sapiens) selbst war hier anfangs ein fremdes Wesen, von bereits hier lebenden Vormenschen (Homo neanderthalensis) vermutlich mißtrauisch beäugt, schon allein wegen der Hautfarbe und der merkwürdigen Statur. Von den seltsamen Bräuchen und dem übermäßigen Gebrauch dieser fremd klingenden Sprache ganz zu schweigen. Offensichtlich haben wir diesen Ahnen mehr als nur unsere Hautfarbe zu verdanken.
Ratschläge eines Sterbenden
Es gab einen Tag in meinem Leben, da ging es für mich um Leben oder Tod. Dennoch hatte ich das Glück der freien Wahl, deswegen habe ich meine Schlußfolgerungen seither immer nur still für mich selbst befolgt. Doch hier schreibt jemand ohne Wahl und weil er so genau zu meinen eigenen Schlüssen gelangt kann ich mich einer spontanen Übersetzung nicht erwehren:
„Ich bin erst 24 Jahre alt und doch habe ich mich gerade für meine letzte Krawatte entschieden. Ich werde sie in ein paar Monaten auf meiner eigenen Beerdigung tragen. Sie wird möglicherweise nicht zu meinem Anzug passen aber ich denke sie ist dem Anlass absolut angemessen.
Die Krebsdiagnose kam zu spät um mir auch nur die geringste Hoffnung auf ein langes Leben zu machen aber mir wurde klar: das wichtigste am Tod besteht darin mit dem Beitrag deiner Existenz die Welt ein wenig besser zurück zu lassen. Die Art in der ich mein Leben bisher geführt habe, meine Existenz oder genauer gesagt der Verlust derselben, wird keine Rolle spielen weil ich gelebt habe ohne etwas von Bedeutung getan zu haben.
Vorher gab es so viel was mich beschäftigte. Als ich jedoch erfuhr wieviel Zeit ich noch habe, wurde deutlich worauf es wirklich ankommt. Also schreibe ich euch aus einem selbstsüchtigen Grund. Ich möchte meinem Leben Bedeutung verleihen indem ich meine Erkenntnisse mit euch teile:
- Verschwende deine Zeit nicht mit Arbeit die dir keine Freude bereitet. Du kannst keinen Erfolg mit etwas haben, was du nicht magst, das liegt auf der Hand. Geduld, Leidenschaft und Einsatz kommen ganz von selbst wenn du etwas gerne tust.
- Sich um die Meinung anderer zu sorgen ist dämlich. Angst schwächt dich und macht Handlungsunfähig. Wenn du sie zuläßt kann sie von Tag zu Tag wachsen bis nichts mehr von dir übrig ist als eine leere Hülle. Höre auf deine innere Stimme und folge ihr. Einige Leute werden dich vermutlich als verrückt bezeichnen aber andere vielleicht auch als legendär.
- Nimm dein Leben in die Hand und übernimm die volle Verantwortung für das was mit dir geschieht. Begrenze deine schlechten Angewohnheiten und versuche ein gesünderes Leben zu führen. Finde eine Sportart die dir Freude macht. Und vor allem: prokrastiniere nicht. Laß dein Leben von den Entscheidungen prägen die du getroffen hast und nicht von denen die du aufgeschoben hast.
- Schätze die Menschen die dich umgeben. Deine Freunde und Verwandte werden immer eine unerschöpfliche Quelle von Stärke und Liebe sein. Darum solltest du sie niemals für selbstverständlich halten.
Es fällt mir schwer das Gefühl für die Bedeutung dieser einfachen Erkenntnisse auszudrücken, ich hoffe einfach du hörst auf jemanden der die Erfahrung machen mußte wie wertvoll Zeit ist.
Ich rege mich nicht auf weil ich verstanden habe, daß die letzten Tage meines Lebens an Bedeutung gewonnen haben. Ich bedauere nur, daß ich nicht die Gelegenheit haben werde all die coolen Dinge mitzuerleben die in nächster Zeit anstehen sollten wie die Erschaffung künstlicher Intelligenz oder das nächste tolle Projekt von Elon Musk. Außerdem hoffe ich, daß die Kriege in Syrien und der Ukraine bald zu ende sein werden.
Wir legen so viel Wert auf die Gesundheit und Vollkommenheit unseres Körpers und erst wenn wir sterben bemerken wir, daß er nur ein Behältnis ist – ein Container für unsere Persönlichkeit, unser Denken, unsere Überzeugungen und Absichten in dieser Welt. Wenn in diesem Container nichts ist, was die Welt verändert spielt es auch keine Rolle wenn es verschwindet. Ich glaube jeder Einzelne von uns hat Potential aber es braucht auch eine menge Mut um das zu erkennen und zu verwirklichen.
Du kannst dich von den Umständen in deinem Leben treiben lassen und dir Tag um Tag, Stunde um Stunde durch die Finger gleiten lassen. Oder du kämpfst für etwas an das du glaubst und schreibst die großartige Geschichte deines Lebens selbst. Ich hoffe du triffst die richtige Entscheidung.
Hinterlasse eine Spur in dieser Welt. Lebe ein sinnvolles Leben, was auch immer das für dich bedeuten mag. Mach was. Dieser Ort den wir einst verlassen ist ein schöner Spielplatz auf dem alles möglich ist. Aber wir sind nicht für immer hier. Unser Leben ist ein kurzer Blitz auf diesem schönen Planeten der mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die endlose Dunkelheit des unbekannten Universums fliegt. Also genieße deine Zeit hier mit Leidenschaft. Mach etwas interessantes daraus. Mach es zu etwas lohnendem.
Danke!“
Man sieht an vielen Stellen die Schwächen der deutschen Sprache: sobald es etwas poetischer wird verschwimmt die Aussage vor verbalem Brokat. Wer also des Englischen halbwegs mächtig ist sollte es mit dem Original versuchen.
Ich folge meiner eigenen Version dieser 4 Punkte nun seit knapp 30 Jahren und kann dem aus meiner Erfahrung nur ein paar Ergänzungen beisteuern:
- Der erste Punkt klingt nach Hedonismus und steht sofort infrage, sobald Verantwortung für andere ins Spiel kommt. Entscheidend ist aber sich nie mit etwas abzufinden und gerade scheinbare Sachzwänge unerbittlich und immer wieder infrage zu stellen. Man sollte nie unterschätzen wieviel Energie freigesetzt wird wenn man aufhört das falsche zu tun auch wenn man anfangs scheinbar einen Prais bezahlt.
- Dem zweiten habe ich nichts hinzuzufügen: Sei legendär!
- Das Leben tendiert dazu uns mit Ereignissen zu beschäftigen, die wir als Krisen bezeichnen. Gewöhnlich vergeuden die Menschen dann ihre restliche Energie um über solche Ereignisse zu klagen und ihnen ihre Untätigkeit in die Schuhe zu schieben. Das ist auch verständlich, denn meistens definiert sich eine Krise gerade dadurch, daß die verfügbaren Handlungsmuster untauglich geworden sind. Als Entscheidungshilfe hat sich hier bewährt in dem Tumult die Herausforderung zu suchen und zu akzeptieren. Jede Krise ist ein Portal zu einem neuen Leben.
- Nicht immer und nicht alle Menschen in deinem Umfeld sind auch gut für dich. Auch genetische Abstammung ist kein Garant dafür. Bemesse Verwandschaft immer erst danach, ob jemand wirklich von „deiner Art“ ist (my kind) und dann nach der Abstammung. Manchmal sind sogar Fremde die besseren Freunde. Um so mehr schätze die Richtigen. Aber vor allem scheue dich nicht die Falschen zu meiden, egal wie die das finden (sie Punkt 2)
Fazit
Ein toller Artikel von einem berührenden Schicksal der mir mal wieder gezeigt hat was universelles Wissen bedeutet: wenn man unabhängig von Raum, Zeit, Schicksal und Persönlichkeit zum selben Ergebnis gelangt.
Alltagsfaschismus
Menschenrechte sind eine allgemeine, für die gesamte Spezies geltende Vereinbarung von Grundwerten, die ausdrücklich unabhängig von gesellschaftlichen Sitten oder religiösen Riten und Traditionen sein sollen. Der erste Teil des Grundgesetzes (GG) ist die in meiner Region rechtsverbindliche Form genau dieser Rechte und erfüllt so die Funktion einer Verfassung der Bundesrepublik Deutschland.
Der nationale Konsens auf dem das friedliche Zusammenleben aller Bürger dieses Staates beruht wird also primär nicht von einer bestimmten Religion oder Kultur sondern von den Werten der Aufklärung geleitet. Der Schutz und die Förderung einzelner Religionen und Sitten sind diesen Werten in jeder Hinsicht nachgeordnet. Die Proklamation einer offenbar konsistenten aber ansonsten nicht näher definierten „Leitkultur“ erscheint mir in diesem Licht nicht nur Verfassungsfeindlich, ich betrachte sie als agitativen Angriff auf die gesellschaftlichen Grundwerte.
Siehe auch: Deutschland, ein Wegweiser
Schuld und Einsamkeit
Es hilft möglicherweise ein paar Begriffe stärker zu differenzieren, die im Alltag gerne synonym verwendet werden. Es liegt in der Natur des Menschen die Welt nur durch seine Sinne wahrnehmen zu können; daher gibt es immer eine Diskrepanz zwischen den Dingen an sich (im physikalischen Sinne) und dem persönlichen Erlebnis dieser Dinge (im psychologischen Sinne).
Im physikalischen Sinne haben alle Ereignisse Ursachen, aus denen sie zwangsläufig hervorgegangen sind. Der Begriff „Schuld“ bezieht sich nicht auf diese Ursachen oder Ereignisse sondern beschreibt eine menschliche Empfindung. Die Verknüpfung mit den Dingen der physikalischen Welt entsteht erst durch die Moral des Empfindenden.
Moral ist keine physikalische Eigenschaft. Sie entsteht durch den Umstand, daß wir uns als Menschen nicht verhalten (wie die Tiere, ohne Wahlmöglichkeit) sondern immer handeln (durch eine Entscheidung). „Schuld“ ist in diesem Sinne die negativ bewertete Verantwortung für eine Entscheidung. Immer wenn Moral als etwas universelles und unveränderliches dargestellt wird geht es um die emotionale Beeinflussung von Menschen. Denn letztenendes ist gerade die Moral etwas extrem Persönliches. Die persönliche Moral macht uns als Individuen aus und „Selbstbewußtsein“ ist nichts anderes, als sich über die Einzelheiten seiner eigenen Moral im Klaren zu sein. An diesem Punkt ist jeder Mensch mit sich selbst allein.
Einsamkeit ist wiederum eine Empfindung, die vollkommen unabhängig ist von Qualität und Häufigkeit des sozialen Kontakts (im physikalisch/statistischen Sinne). Einsamkeit entsteht durch einen Mangel an Gemeinschaft/Loyalität. Die genauen Ursachen sind für diese Empfindung relativ unerheblich, jede Form der Gemeinschaft (als Erlebnis, also im psychologischen Sinne) kann die Einsamkeit aufheben, solange sie der persönlichen Moral aller beteiligten entspricht. Dagegen kann bei moralischen Differenzen keine noch so offiziell oder genetisch definierte Gemeinschaft das Empfinden von Einsamkeit verhindern. Dagegen kann auch eine zufällige Begegnung das Bewußtsein vermitteln, daß man bei aller Individualität doch nie der Einzige seiner Art ist.
Utopia
Unternehmen der Gegenwart sind Gewinnorientiert. Dementsprechend folgt die Produktion einer maximierenden Profitabsicht. Dies gilt sowohl für die Produktionsweise, als auch für den Gegenstand der Produktion: nur Produkte die durch Umsatz oder Gewinnspanne sichere Profite versprechen kommen für die Produktion in Betracht, fast unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Bedeutung (im anthropologischen Sinne). Oder aus einer pragmatischeren Perspektive formuliert: Produziert wird was sich verkaufen lässt, egal ob es Sinn macht oder nicht.
Profit ist Sinn genug, solange er die Wirtschaft am Laufen hält. Das ist vielleicht nicht so toll, aber das Beste System das wir haben.
Am Arsch.Das System läuft wie ein Sack Nüsse. Das Kapital kumuliert unkonntrollierbar und verwaltet sich mittlerweile selbst. Die Divergenz zwischen den Interessen des Kapitals und dem nach wie vor faktischen Motor jeglicher Wirtschaft, den Menschen, wird immer schwerer zu vertuschen. Noch werden Köpfe auf Pfähle gespießt aber irgendwann wird sich herausstellen, daß dieser Profit nur für Kapitalgesellschaften wirklich Sinn macht. Rechtlich gesehen handelt es sich dabei um kapitalischtische Verwaltungsapparate mit Persönlichkeitsrechten (Besitz, Geschäftsfähigkeit). Zwar werden diese Rechte immer noch auch von Menschen vertreten, doch der automatisierte Börsenhandel zeigt, daß dies weder notwendig noch hinreichend ist. Darüber hinaus sind die Exemplare dieser menschlichen Vertreter, eine bestimmte Qualifikation vorausgesetzt, beliebig austauschbar.
Ein nachhaltiges Wirtschaftssystem muß die Gewinnmaximierung als grobes Ziel jeder Wirtschaftsleistung durch Zweckmäßigkeit ersetzen. Ausgangspunkt ist ein spezieller Bedarf, eine begeisternde Idee oder ein allgemeines Bedürfnis.
Unternehmen der Zukunft sind Produktorientiert. Dementsprechend folgt die Produktion einer optimierenden Produktionsabsicht. Profit ist noch immer vitale Wirtschaftsgrundlage, jedoch kein Indikator mehr für den Unternehmenswert. Der Gegenstand der Produktion sichert das Interesse der Menschen (Kunden, Produzenten, Mitarbeiter) am Unternehmen und bestimmt seinen gesellschaftlichen Wert. Kapitalgesellschaften versorgen diese Unternehmen (neben Vereinen und Körperschaften) immer noch mit Persönlichkeitsrechten, doch wenn eine Idee oder Vorstellung von Sinn hinter der Produktionsabsicht steckt ist die Struktur des Verwaltungsapparates, eine bestimmte Effizienz vorausgesetzt, beliebig austauschbar.
Freiheit
Leben ist begrenzt.
Verwirklichung (als eine zu Wirklichkeit gewordene Idee) mit begrenzten Mitteln erfordert Ökonomie.
Der Freiheitsgrad des Individuums ergibt sich theoretisch aus
seiner Anlage (aka Talent)
den gegebenen Umständen (aka Schicksal) und
seinen Handlungen (aka Karma).
- Talent bestimmt die (subjektive) Bedeutung der Umstände und die Effektivität der Handlung
- Schicksal bestimmt den (gesellschaftlichen) Wert der Anlagen und die Ausprägung des Karmas
- Handlung ist die Entscheidung für ein Schicksal durch die Auswahl der Talente.
Fazit:
In der Ökonomie des Lebens
gehen ungenutzte Talente verloren.
Freiheit besteht darin
zu werden was man ist
indem man tut was man kann.
Education as a matter of mental health
The neocortex is an biological artefact, designed to find and support any sort of patterns in a random stream of input. To judge this patterns by interindividual differences mental health in general has in evolutionary terms to be set as any variation which succeed sufficent recreation. To define criterias for the mental health of humans seems more difficult due to the fact, that evolution is not cucial to homo sapiens any more. Main reason of this are the phenomenon of self-conciousness and the resulting behaviour of free will. So mental health of any human has to be defined as the possibility of free choice in any manner. In this sense, any effort or result of fact which undermines self-conciousness in general and the ability of free choice in particular has to be pointed out as an attac on human health, in generel and on any particular individual.
Wort zum Sonntag
Betreff: Ihre Organspendeempfehlung, offene Mail
Von: michael@cluesmann.de
Datum: 25.06.2012 13:03
Sehr geehrte Frau Ruck-Schröder,
mit entsetzen mußte ich mir ihr ‚Wort zum Sonntag‘ (23.06.12) anhören. Sie vertreten eine Religion die fundamental auf dem Gedanken der Nächsenliebe beruht – und predigen eine Art spirituellen Egoismus? Lehrte uns nicht gerade Jesus durch seinen Kreuztod aus Barmherzigkeit auch seinen Leib zu geben? Weiterlesen