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Archiv des Autors: alphaLyncis

2. Kunstausstellung Albersloh

Geschrieben am 24. August 2024

Gezeigt werden  im Chor der Kirche St.Ludgerus vom 1.09. – 15.09.2024 Skulpturen, Gemälde und Fotografien von 10 lokalen Künstlern aller Techniken und Stilarten. Beauftragt und getragen vom Heimatverein Albersloh e.V. und kuratiert durch Gerald Konert.

Bereits 2023 hatte Gerald Konert an gleicher Stelle die Werke von 5 Malerinnen auf eigens hierfür angefertigten mobilen Bilderständern der Öffentlichkeit präsentiert. Als Architekt sieht er auch in modernen Zeiten den Kirchenraum in seiner Bedeutung als Kulturträger. Mit seiner Höhe und dem Farbspiel der Glasfenster biete er die richtige Stimmung um in künstlerische Gedankenwelten einzutauchen. Dabei wendet er sich gegen einen elitären Kunstbegriff, welcher die eine Virtouosität des „Könnens“ gegen den Prozess des Schaffens ausspielt. In diesem Sinne soll mit der 2. Kunstausstellung auf die Präsenz lokaler Künstler aus Albersloh und den umliegenden Ortschaften Sendenhorst, Drensteinfurt und Wolbeck möglichst niederschwellig aufmerksam gemacht werden. Damit verwoben möchte er die Durchführung dieser Austellung mit allen Beteiligten und Helfenden als gelebte Dorfgemeinschaft hervorheben.

Die Künstler in alphabetischer Reihenfolge:

  • Renate Borgdorf (Malerei)
  • Siegfried Brandenfels (Skulpturen)
  • Michael Cluesmann (Fotografie)
  • Ingrid Coenen (Malerei)
  • Brigitte Denker (Skulpturen)
  • Sandra Detzner (Malerei)
  • Doris Galla (Malerei)
  • Helga Habla (Malerei)
  • Anette Morbeck-Säll (Malerei)
  • Marlies Scharman (Skulpturen)

 

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Geschützt: Plenny

Geschrieben am 15. Februar 2021

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Kadse

Geschrieben am 15. März 2017

Die Katze hat am Frosch geleckt. Ich glaube eines Tages hat sie sich den Verstand weggeschnurrt. Obwohl: welchen Verstand eigentlich? Wiederum andererseits: wer es schafft leute nur durch Anstarren dazu zu bringen einen in den absurdesten Behältnissen nur zum gucken in der Gegend herumzutragen kann eigentlich ganz so blöd garnicht sein sollte man meinen. Mein Arm ist jedenfalls adoptiert. Und Punktiert, aber das ist eine andere Geschichte.

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Ein Jahr Tong Bei

Geschrieben am 26. November 2016
Logo des Zhen Wu

2002 hatte ich erstmals angefangen bei Sifu Jochen Wolfgramm chinesische Kampfkunst (chinsese martial arts, CMA aka „Kung Fu“) zu trainieren, damals noch den Sieben Sterne Mantis Stil in der Privatschule Bai Lung. Ich mußte dann ab 2008 leider Umständehalber lange pausieren. Letztes Jahr konnte ich endlich wieder anfangen. Sifu Wolfgramm unterrichtet heute unter anderem Tong Bei und Ba Bu Tang Lang im Zhen Wu e.V.

Seit einem Jahr trainiere ich wieder. Es gibt eine Menge Gründe, warum ich damals aufgehört habe und genau so viele, warum ich heute tatsächlich mehr und härter trainiere als früher. Meinen Fortschritt hier zu dokumentieren finde ich vor allem aus 2 Gründen interessant:

Zum Einen war ich schon damals (meiner Meinung nach) relativ alt für einen Einstieg. Heute bin ich faktisch ein alter Sack an einer Schwelle, die ich als allerletzte Chance empfinde meinen Körper so altern zu lassen wie ich mir das mit mitte 20 mal ausgemalt habe. Ich möchte aufzeigen, daß es für praktisch jeden der es ohne größere Gebrechen in seine 40er geschafft hat eine echte Alternative gibt dazu, ab seinem 50. Lebensjahr 2 mal in der Woche in die Muckibude zu rennen um dem altersbedingten Muskelabbau entgegenzuwirken oder alternativ mit 56 einen Bandscheibenvorfall zu bekommen, weil der Bürostuhl nicht ganz da stand wo man ihn vermutete.

Zum Anderen scheine ich an unserer Schule einer der Wenigen zu sein, die hauptsächlich den Stil Tong Bei trainieren und ihn nicht neben Qi Gong und Tai Chi als unterstützendes Zusatzangebot zum Tang Lang zu nutzen (woran natürlich auch nichts falsches ist!). Bei meinem letzten Privattraining bevor ich damals den Verein verlassen mußte ließ ich mich noch einmal in den Qi Gong Übungen der „Acht Brokate“ korrigieren weil mir klar war, daß ich alle mühsam gelernten Formen des seven star mantis vergessen würde selbst wenn ich schaffte unregelmäßig autodidaktisch zu trainieren. Sifu meinte damals halb scherzhaft, daß es interessant wäre zu sehen was passiert, wenn jemand nur diese Übungen macht. Um ehrlich zu sein habe ich sie aber danach nicht regelmäßig genug gemacht um dazu etwas beizutragen. Bei Tong Bei sieht das anders aus: ob es ein im Alter gereifter Wille ist oder der kalte Hauch des nahenden Todes, ich mache wirklich täglich zumindest irgendwas. Mein Körper verändert sich gerade rapide (und nicht nur der) und es gibt nichts was sonst als Ursache in Betracht käme.

Ein neuer Anfang

Streng genommen hätte ich vermutlich schon ein paar Jahre früher wieder anfangen können. Was mich neben den höheren Kosten und dem größeren Aufwand abhielt war letztendlich mangelndes Selbstvertrauen. Während ich damals völlig naiv zum Probetraining gehen konnte wußte ich nun was auf mich zukommt. Gleichzeitig hatte ich vermutlich das Gefühl nicht mit „leeren Händen“ zurück kommen zu dürfen, ein Abschwächeln kam jedenfalls nicht in Frage. Außerdem bin ich nicht so gut darin auf Distanz Kontakt zu halten, was mir dann den Betreffenden gegenüber ziemlich unangenehm ist. Jochen war da keine Ausnahme.

Also vergeudete ich meine Zeit und mein Geld damit, mich bei FitX anzumelden, hauptsächlich weil es billich is und man da auch nachts trainieren kann. Tatsächlich bekam ich durch die Geräte eine gewisse objektive Rückmeldung darüber, was ich meinem Körper antat und wie sich das im Vergleich dazu anfühlt. Allerdings wurde schnell klar, daß ich dort auch wirklich nur nachts hingehen konnte. Ich habe ohnehin ein Problem mit Leuten aber über die Population von Fitneßstudios könnte ich gehässige Dissertationen verfassen. No offence.

Die Unzufriedenheit wuchs doch vermutlich hätte ich noch länger gezaudert wenn Jochen nicht irgendwann die letzte Schwelle auf mich zu gekommen wäre. Vermutlich eines der wenigen Dinge für die eine gewisse meist gehasst und trotzdem genutzte Social Media Plattform wirklich gut ist. Ich beschloß also kurzerhand es einfach zu versuchen und falls ich das Probetraining überleben sollte mich direkt anzumelden.

Leichter Fortschritt

Es war knapp aber es ging irgendwie. Rein medizinisch gesehen wäre es sicher gesünder gewesen in den ersten Wochen mehr Pausen zu machen und die letzten Wiederholungen weg zu lassen (so wie der Sifu es empfohlen hatte!). Vermutlich spielte auch mein verdammter Stolz seine Rolle aber wichtiger war für mich zu dem Zeitpunkt die Selbstüberwindung wieder zu etablieren. Um langfristig dabei zu bleiben mußte ich mir beweisen, daß ich nur durch den Willen Dinge tun konnte die ich mir selbst nicht zutraute. Folglich war ich in den ersten Wochen nach dem Training ein paar Tage etwas kurzatmig bevor ich jeweils einen leichten Muskelkater bekam den ich dann mit ein paar leichten Grundübungen oder Qi Gong wegtrainierte. Dazu kamen dann irgendwann tägliche Liegestützen (anfangs 5 dann 10) aber nur gerade so viele wie ich leicht schaffen konnte, um die Motivation nicht zu behindern.

Einmal die Woche zum Training zu gehen ist das Eine. Das Gefühl das Angebot nutzen zu müssen weil ich ja schließlich bezahlt habe hilft da wenig (siehe oben), einen guten Lehrer zu haben dagegen sehr. Geradezu unersätzlich ist darüber hinaus die Möglichkeit mit Leuten trainieren zu können. Etwas ganz Anderes ist es allerdings, auch während der Woche oder im Alltag zu trainieren. Für die Liegestützen suchte ich mir eine bestimmte Gelegenheit aus, in der ich regelmäßig genervt auf etwas wartete. Das Warten war unvermeidlich, ich wurde sogar dafür bezahlt aber es fühlte sich an wie vergeudete Lebenszeit, jeden verdammten Tag, unbeobachtete, ungenutzte 3 Minuten. Diese Zeit jetzt sinnvoll zu nutzen für das beruhigende Gefühl zumindest etwas trainiert zu haben war eine klassische Win-Win-Situation.

Nach einem Viertel Jahr mußte ich nach dem Training nicht mehr erstmal eine Halbe Stunde zu Atem kommen, bevor ich den Rückweg antreten konnte. Außerdem war aus den gelegentlichen leichten Übungen während der Woche jeweils ein kurzes Training geworden. Dabei waren mir die Grundübungen (Ji Ben Gong) die es in jedem Stil gibt eine große Hilfe. Da sie in der Schule als Aufwärmtraining genutzt werden kopierte ich einfach den Anfang des Trainings und selbst wenn mir dann nichts mehr einfiel hatte ich gewonnen. Außerdem fand ich im Alltag immer mehr unbeobachtete Momente, in denen ich ein weinig die „Arme schlenkern“ konnte. Die Liegestützen machte ich nicht mehr irgendwie sondern so, daß sie ein Bauchmuskeltraining fast ersetzen.

Nach einem halben Jahr begann der Körper sichtbar zu reagieren. Gleichzeitig wurde der erste Feind immer stärker: die Bequemlichkeit. Wenn das Training bequem wird weil die Kondition steigt, lasse ich offenbar etwas aus. Es gibt immer einen Weg in jeder Übung seine aktuelle Grenze zu finden. Was eine Bewegung zu einer „Technik“ macht ist die Tatsache, daß es einen „richtigen“ Weg der Durchführung gibt, der die Effizienz um ein Vielfaches steigert. Effizienz klingt erstmal nach weniger Aufwand für den selben Effekt, doch Kung Fu (= harte Arbeit) ist keine Erwerbstätigkeit. Das Ziel ist nicht „Gewinnmaximierung“ sondern „Effektmaximierung“. Wenn ich eine Übung für eine Zeit lang mit konstanter Kraft durchführen konnte (oder genauer: musste) lag das an einer körperlichen Begrenzung. Ich kann mit einer bestimmten Haltung (Alignment: die Anordnung der beweglichen Körperteile zueinander) immer nur einen Teil meiner Kraft im Ziel der Bewegung platzieren. Wird dieser Vorgang effizienter, wird auch die Kraft größer. Unterm Strich wird die Übung durch mehr Effizienz also nicht leichter sondern anstrengender und zwar wie gesagt um ein Vielfaches.

Die Liegestützen sind mittlerweile eine Angewohnheit, die ich fast angenehm finde. Manchmal mache ich sie nach dem bei mir mittlerweile wirkungslosen ersten Kaffee zum wach werden, manchmal zwischendurch. Viel wichtiger war jedoch die Jiben Gong noch häufiger zu machen. Wie bei eigentlich allen Dingen die von Übung abhängen heißt es beim Tong Bei lieber täglich wenig als selten viel. Ein Kung Fu Bruder sagte: 10 Minuten täglich und du hast den Fuß in der Tür. Das nagte an mir eine Zeitlang, 10 Minuten ist die Zeit die ich für einen Kaffee brauche, das schien machbar. Dann klappte es sogar eine Weile. Aber manche Tage sind so schnell vorbei!

Bestellter Boden

Es kommt mir wie ein Zufall vor, dass sich jetzt nach einem Jahr eine Schwelle abzeichnet. Die Zeit des „leichten Fortschritts“ ist vorbei, in der es reicht „einfach nur“ dabei zu bleiben, immer aufmerksam und konzentriert zu üben und die Übungen aus dem Training zuhause ein paar mal zu wiederholen. Es klingt vielleicht seltsam aber die Erkenntnis dieses Schrittes, der sich für mich gerade anbahnt deprimierte mich zunächst ein wenig. Ich begegnete dem zweiten Feind: der Eitelkeit. Ich hatte das Gefühl etwas zu erreichen, begann mich zu vergleichen mit Leuten die schon vor mir dabei waren. Die Enttäuschung (ent- Täuschung: die Auflösung einer Illusion) besteht hier schlicht darin, dass die Früchte des Lernens nicht bequem sind.

Mein subjektiver Eindruck war also gewissermaßen wieder am Anfang zu stehen, ohne die Aussicht auf den Effekt des „leichten Fortschritts“. Doch heute ist mir noch etwas anderes aufgefallen. Es gibt eine ganze Klasse von Ausführungen des Sifu, die mir bisher ein Rätsel geblieben waren. Auch kam es gelegentlich vor, dass ich korrigiert wurde aber das Wesen meines Fehlers nicht erfassen konnte. Teilweise sogar, obwohl ich nach intensiver Anleitung es anscheinend ein oder zweimal richtig oder zumindest besser machen konnte. Eine Korrektur nicht sofort umsetzen zu können ist eigentlich kein Problem, wenn ich trotzdem im Prinzip verstanden habe worum es geht. Dann kann ich das mit etwas Übung zuhause ausbügeln. Aber eine Bewegung gefühlt zweimal gleich zu machen und dann zu hören sie wäre nur einmal richtig gewesen zeigt, dass es hier um ein Wahrnehmungsproblem geht. Die Umbildung des Körpers ermöglicht mit der Zeit Bewegung an Stellen die vorher vollkommen unbekannt waren, so wie in den ersten Wochen Muskeln schmerzen deren Existenz einen überraschen.

Dieser Prozess lässt sich jedoch mit Worten nicht vermitteln, weil er wesentlich von der individuellen Konstitution abhängt. Das Wesen der Ji Ben Gong eines Stils besteht jeweils darin diese scheinbar einfach zu vermittelnden Bewegungen so oft zu wiederholen bis jeder für sich selbst den (zeitweise) richtigen Weg gefunden hat. Zeitweise deshalb, weil Lernen kein kontinuierlicher sondern ein schrittweiser Prozess ist und der Indikator für einen solchen Schritt besteht in der sprunghaften Veränderung in der Qualität von „richtig“, als würde ich die selbe Übung völlig neu entdecken.

Die Schwelle an der ich nun zu stehen glaube besteht also darin, vermehrt für Korrekturen empfänglich zu werden mit denen ich am Anfang der Ausbildung nichts hätte anfangen können. Auch wenn die scheinbar bekannten Übungen dadurch teilweise wieder so fordernd und anstrengend werden als würde ich wieder am Anfang stehen spüre ich dabei selbst, wie sich die Qualität der Ausführung verbessert. Die Freude darüber gibt mir dann die Motivation mich dieser Prozedur erneut zu stellen, die ich dann ja, anders als am Anfang, schon einmal geschafft habe.

Vergleich mit den Anfängen

Nach den ersten paar Wochen fragte Sifu mich ob ich im Training einen Unterschied sehen könnte zu früher. Zu der Zeit war ich jedoch noch zu sehr mit den rein Konditionellen Anforderungen des Trainings beschäftigt um die Frage sinnvoll beantworten zu können aber natürlich spukt diese Frage seit dem in meinem Kopf herum. Als ich dann wieder Luft zum atmen hatte beschäftigte mich als erstes die Frage nach meinem Status. Von meinen körperlichen Fähigkeiten her war ich sicherlich ein blutiger Anfänger. Auch von der technischen Seite stand ich nach dem Wechsel von Stil und Sprache wieder am Anfang. Trotzdem bin ich im Training meistens der älteste Schüler. 

Es gibt im traditionellen Gong Fu die Tradition sich in Reihen vor dem Lehrer aufzustellen, so daß der älteste Schüler vom Sifu gesehen vorne links steht. Ursprünglich war mit dem Alter schlicht die Dauer der Schülerschaft gemeint, ein individualistisches Ausbrechen aus der Ordnung war keine Option. Der Zweck dieser Aufstellung war vermutlich, daß jeder sich zunächst an der Reihe vor sich orientieren konnte, wenn er versuchte Bewegungen nachzuahmen oder zu verfeinern. Mit fortschreitender Übung wird es immer schwieriger Nuancen und Fehler zu erkennen, so daß sich ab einem gewissen Niveau Lehrer und Schüler direkt gegenüber stehen, während es am Anfang viel darum geht durch simple Wiederholungen körperliche Voraussetzungen zu schaffen.

Daraus folgt also etwas moderner gedacht, daß die Position vorne links für den aktuell erfahrensten Schüler gedacht ist. Dieser Theorie folgend habe ich mich also zunächst ganz hinten angestellt. Mir wurde allerdings schnell klar, daß es auch im Gong Fu Dinge gibt, die nicht verlernt werden. Einiges davon war recht subtil. Ich fand mich anfangs ziemlich unsportlich und fett, mußte aber überrascht feststellen wie steif manche Menschen sind, obwohl sie teilweise nur halb so alt sind wie ich. Außerdem bedeutet ein anderer Stil natürlich nicht, daß das Rad komplett neu erfunden wird. Manches war offenbar noch im Kleinhirn gespeichert, anderes konnte ich besser verstehen als andere Anfänger, auch wenn mir die körperliche Umsetzung nicht spontan gelang.

Auch der Sifu ist sich treu geblieben. Er hat jeden im Blick und gestaltet jedes Training so, daß alle auf ihre Kosten kommen. Er kennt die Schwächen jedes Einzelnen, läßt einen in Ruhe solange man an sich arbeitet und korrigiert einen sobald man nicht weiter kommt oder etwas erreicht zu haben glaubt. Überhaupt gehört der Umgang mit dem Sifu, mit sich selbst, dem Training und andere nur implizit vermittelte Inhalte zu den Dingen die gleich geblieben sind und ich nicht neu erlernen mußte. All diese Äußerlichkeiten haben sich nicht geändert und das finde ich auch gut so. Da sich aber nur treu bleibt wer sich weiter entwickelt hat sich natürlich auch etwas geändert.

Ich erinnere mich recht gut an meine ersten Trainingseinheiten bei Jochen, da ich mit recht kritischem Blick ins erste Probetraining gegangen bin. Es gibt in den asiatischen Kampfkünsten vieles, was ich als Scharlatanerie empfinde und unterlag damals noch dem Vorurteil, daß man einem westlichen Lehrer der sich selbst Sifu nennt und etwas traditionell chinesisches anbietet mit gesundem (wenn auch höflichem) Mißtrauen begegnen sollte. Meine Ansprüche an Lehrern, denen ich mich freiwillig anvertraue sind ohnehin sehr hoch. Übliche Konzepte der Wissensvermittlung wie sie beispielsweise in der Regelschule anzutreffen sind stoßen bei mir auf strikte Ablehnung. Trotzdem, oder vielleicht gerade weil ich so genau hinsehen konnte, hatte er mich im Prinzip bereits nach 90 Minuten überzeugt.

Um so überraschender fand ich, wie wenig er den eher symbolischen Konzepten der chinesischen Gesundheitslehre abgewinnen konnte. Ich erinnere mich wie er einmal recht ausführlich erklärte, warum Qi keine Kraft im physikalischen Sinne sei, sondern eher ein synergetisches Konzept (meine Wortwahl ^^). Die Erinnerung ist vor Allem deshalb so prägnant, weil die inneren Aspekte ansonsten praktisch keine Bedeutung hatten. Es ging immer darum wie eine Technik aussah: tiefer, schneller, genauer, flüssiger und vor allem immer mehr davon. Fortschritt lies sich mühelos an den schieren Zahl der beherrschten Formen ablesen. Erst als ich die Ehre hatte an einem Seminar beim Großmeister teilzunehmen wurde mir klar, wie viel Zeit Jochen im Vergleich doch darauf verwendete auf eine gewisse Haltung zu achten.

Der Kontrast zum Tong Bei ist in diesem Punkt natürlich besonders stark, weil es in diesem Stil nur sehr wenige Formen gibt. Daraus folgt ein Umgang mit den einzelnen Techniken, bei der das schlichte erlernen des Ablaufs nur der erste Schritt ist. Das Üben verändert den Körper, diese Veränderung wiederum die Wahrnehmung und damit verlagert sich die Aufmerksamkeit mehr auf die Eigenschaften der Technik als auf ihre Durchführung. Soweit gilt das natürlich auch für den Tang Lang und selbst im Seven Star wird dieser Prozess irgendwann einsetzen. Neu ist, daß dieser Prozess zum Unterricht gehört. Sifu Wolfgramm betont von Anfang an, daß es nicht darum geht die kraftvollen und explosiven Elemente des Tong Bei mit schierer Körperkraft nachzuahmen. Er fordert dazu auf die Intention nicht auf die Bewegung selbst zu richten sondern auf ein imaginäres Ziel außer Reichweite oder hinter der Materie.

Jochen hatte auch früher schon versucht neben dem rein körperlichen Training auch geistige Inhalte zu vermitteln aber die waren nach meinem Empfinden eher philosophischer Natur. Heute spricht er über Intention als Mittel um das richtige Alignment, die korrekte Körperhaltung, zu erreichen („move your mind and your ass will follow“). Er spricht über Spiegelneuronen und die Bedeutung der inneren Einstellung für die eigene Körperhaltung und deren Einfluss auf den Gegener. Er spricht darüber woher man die Kraft für eine Technik nehmen soll oder – angesichts der üblichen Schwierigkeiten der Schülerschaft – viel länger darüber, woher sie nicht kommt. Insgesamt ist die Bedeutung der Psyche ein wichtiger Bestandteil des täglichen Trainings geworden, was früher praktisch nur beiläufig in Seminaren angesprochen wurde.

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Dilemma

Geschrieben am 17. November 2016

Ich stecke mitten in einem reaktionären Dilemma. Seit mitte 20 fragte ich mich schon, ob mir wohl auch mit zunehmenden Alter das Vertrauen in die libertären Fertigkeiten der Menschen abhanden käme. Dies wurde mir jedenfalls geradezu missionarisch von Leuten prophezeit die selbst gerade von Rousseaus zu Hobbes mutiert waren. Natürlich wußten diese Menschen genauso wenig von Rousseau und Hobbes wie ich von Marx oder Kommunismus wußte als mir aufging, daß Geld letztlich überflüssig wäre wenn die Leute sich nur vertrauen würden. Ich hielt diese charakteristische Drift hin zu reaktionären Theorien für Resignation und weiß heute, daß ich damit vollkommen richtig lag. Der Versuch unter hippieresken Zuständen ernsthaft Verantwortung zu übernehmen führte bei mir schließlich zu der Einsicht, daß Eigentum letztlich ein Akt der Notwehr ist, um sich und seinesgleichen vor der naiven Beschränkteheit pathologisch narzisstischer Pseudoindividualisten zu schützen. Doch lasse ich mir weder die Gewalt (Freud) noch die beschränkte Gleichgültigkeit des Mainstreams als menschliches Wesensmerkmal verkaufen, auch wenn das mit zunehmender Erfahrung doch merklich anstrengender wird. Letzen Endes lässt sich doch jede Form der Aggression, egal wie sublim oder sublimiert, in der Regel sogar sehr simpel als mehr oder weniger verdeckte Angst entlarven.

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Deutschland: Ein Wegweiser

Geschrieben am 20. Juli 2016

Fremder, kommst du in dieses Land zieh dich warm an. Es ist kalt in Deutschland.

Das wichtigste vorweg: Alles was ein Mensch in diesem Land erreichen kann beruht auf einem Stück Papier. Etwas wie eine Banknote: Es ist bedruckt, trägt eine Unterschrift und ein Siegel. Nur mit dem Unterschied, daß es für jede Gelegenheit eine eigene Währung gibt.
Ich rede von unserer Verwaltung. Die beschränkt sich bei uns nicht auf die staatlichen Organe sondern ist uns in Fleisch und Blut übergegangen. Was nirgendwo geschrieben steht existiert einfach nicht. Genau genommen existiert es natürlich schon, aber niemand wird aufgehalten der das so lange ignoriert bis dessen Existenz mit einem Dokument bewiesen wurde.

Geliebte Dokumente

Wenn hier jemand sein Auto an den Nachbarn verkauft schreibt er das auf zwei Stücke Papier und beide unterschreiben. Wer zusätzlich einen Stempel möchte kann zu einem Notar gehen. Eine seiner Aufgaben besteht gewissermaßen darin, aus einem beschriebenen Stück Papier ein „Dokument“ zu machen. Selbst wenn wir uns zusammentun um gemeinsam etwas zu unternehmen tun wir das nicht einfach sondern wir Gründen einen Verein. Ja es gibt hier tatsächlich ein eigene Gesetze darüber, wie wir uns das verschwenden unserer Zeit gegenseitig bescheinigen dürfen.

Der aufmerksame Leser wird sich denken können wie das vor sich geht: Mindestens 3 Leute schreiben was sie Vorhaben auf ein Stück Papier. Aber dies ist kein Vertrag wie beim Autokauf sondern eher eine kleine Verfassung. Deswegen unterschreibt nur einer und der ist dann der Chef. Fehlt noch der Stempel. Um einer Behörde einen Stempel abzuringen muß man zunächst herausfinden welches Gesetzbuch es verwaltet. Jedes Gesetzbuch ist einer bestimmten Behörde zugeordnet. Man sagt auch: die Behörde ist zuständig. In diesem Falle trägt sie den neuen Verein in eine Liste ein und erlaubt ihm damit ein eigenes Siegel zu führen. Das ist im Grunde ein Stempel, nur daß dieser eben in einer staatlichen Behörde registriert ist. Nun kann so ein Verein eigene Dokumente erstellen indem er Dinge auf Papier schreibt die der Chef unterschreibt und Stempelt.

Gelebte Dokumente

Dokumente sind in diesem Land so wichtig, daß sich ein Blick auf das wichtigste von ihnen lohnt. Das erste im Leben und das wichtigste ist die Geburtsurkunde. Sie macht ein Bündel schreienden Lebens zu einem Staatsbürger. Sie bestimmt wie du heißt und beweist wer deine Familie ist. Sie beweist auch wo du geboren wurdest und von wem. Sie ist so wichtig, daß es natürlich auch hier eine Behörde samt Register gibt. Die Urkunde ist nichts anderes als ein Auszug aus diesem Register, unterschrieben von einem zuständigen Beamten und gestempelt von einer zuständigen Behörde.

Auch hier gilt das selbe Prinzip: hast du keine, weil der zuständige Beamte von Saringas getötet und die zuständige Behörde von Faßbomben zertrümmert wurde existierst du nicht. Genau genommen existierst du natürlich schon, aber niemand kann einen Beamten daran hindern das zu ignorieren bis ein entsprechendes Dokument vorliegt. Je stärker du darauf beharrst, daß du existierst, nur weil du vielleicht atmest und deine Fäuste ballst, je mehr geht der Beamte davon aus, daß du ihm etwas falsches erzählen willst. Denn wäre es richtig was du sagst könntest du die entsprechenden Dokumente ja vorlegen. Der Unterschied zu anderen Ländern besteht hier wohl darin, daß die Beamten hierzulande das nicht (unbedingt nur) tun um bestochen zu werden, sondern weil sie einen Job machen für den sie sich streng bürokratisch aber niemals moralisch werden rechtfertigen müssen.

Die anderen Leute

Doch da ist noch etwas: Hier leben 80 Millionen Menschen auf 350.000 km². Der nächste Staat mit dieser Bevölkerungsdichte ist Indien. Dabei gibt es hier keine großen Wüsten oder Karstgebiete. Das heißt fast egal wo du dich in diesem Land hinstellst, wenn du bis zum Horizont sehen kannst hält sich mit 90% Sicherheit in diesem Bereich mindestens ein Mensch auf. Man kann sich hier nicht wirklich aus dem Weg gehen. Bei so vielen Menschen gibt es zwangsläufig teilweise beträchtliche Unterschiede. Je nachdem wohin man kommt können Sitten und Gebräuche ziemlich unterschiedlich sein. Zum Beispiel neigen Menschen aus dem Süden eher dazu sich auch unter Fremden Gesellschaft zu leisten, während nördliche sich lieber aus der Distanz beobachten oder „ihre Ruhe“ bevorzugen. Doch das ist erst der Anfang: Jede Region scheint im Miteinander ihren eigenen Charakter zu haben. Diese Unterschiede sind alle nicht wirklich groß oder wesentlich. Sie sind uns nur ungeheuer wichtig. So wichtig, daß unser Staat noch heute eine Föderation unabhängiger Regionalverwaltungen ist, jede mit einem eigenen kleinen Parlament und einer eigenen kleinen Verfassung obwohl die Unterschiede sich größtenteils auf Formulierungen und Parteifarben beschränken.
Zusätzlich gibt es genau wie in Indien auch hier große Unterschiede innerhalb der Gesellschaft. Allerdings ist der Umgang hier damit etwas anders. Während die Leute in Indien sich ihrer Zugehörigkeit zu eine bestimmten Gruppe sehr bewußt sind (was auf die Dauer eher zu Spannungen und Gewalt führt) glauben hier alle Menschen mit ihrem jeweiligen kleinen Umfeld Teil einer überwiegenden Mehrheit zu sein. 

Die anderen Menschen

Wir sind hier geografisch an einer Stelle die der letzte große Staatsmann dieses Landes, Helmut Schmidt, einmal als das „die Mitte Europas“ bezeichnet hat. Jeder der sich durch Europa bewegt kommt irgendwann hier vorbei. Immer wieder sind im Laufe der Zeiten Gruppen von Menschen hier eingefallen, entweder mit einem anderen Ziel vor Augen nur ein paar Aussteiger zurücklassend oder um sich ganz hier niederzulassen (wahlweise mit oder ohne die Bevölkerung niederzumetzeln). Die Spezies Mensch (Homo Sapiens) selbst war hier anfangs ein fremdes Wesen, von bereits hier lebenden Vormenschen (Homo neanderthalensis) vermutlich mißtrauisch beäugt, schon allein wegen der Hautfarbe und der merkwürdigen Statur. Von den seltsamen Bräuchen und dem übermäßigen Gebrauch dieser fremd klingenden Sprache ganz zu schweigen. Offensichtlich haben wir diesen Ahnen mehr als nur unsere Hautfarbe zu verdanken.

Veröffentlicht unter ausmeinembauch, Kolumne | Tags: Alltagswahn, Ekel, Groll, Leute, Weltbild, Zeitgeschehen | Hinterlassen Sie einen Kommentar |

WordPress für Anfänger

Geschrieben am 1. Juli 2015

Dies ist eine Anleitung zum Erstellen von Beiträgen und Terminen in WordPress für Leute (fast) ohne Vorwissen. Hilfreiche Vorerfahrung wäre das Abrufen und Schreiben von Emails über einen Browser. Wer also schon mal „das Internet geöffnet“ hat um dort eine Email zu schreiben, sollte auch in der Lage sein einen sogenannten „Blogpost“ zu schreiben.

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Ratschläge eines Sterbenden

Geschrieben am 18. Mai 2015

Es gab einen Tag in meinem Leben, da ging es für mich um Leben oder Tod. Dennoch hatte ich das Glück der freien Wahl, deswegen habe ich meine Schlußfolgerungen seither immer nur still für mich selbst befolgt. Doch hier schreibt jemand ohne Wahl und weil er so genau zu meinen eigenen Schlüssen gelangt kann ich mich einer spontanen Übersetzung nicht erwehren:

„Ich bin erst 24 Jahre alt und doch habe ich mich gerade für meine letzte Krawatte entschieden. Ich werde sie in ein paar Monaten auf meiner eigenen Beerdigung tragen. Sie wird möglicherweise nicht zu meinem Anzug passen aber ich denke sie ist dem Anlass absolut angemessen.

Die Krebsdiagnose kam zu spät um mir auch nur die geringste Hoffnung auf ein langes Leben zu machen aber mir wurde klar: das wichtigste am Tod besteht darin mit dem Beitrag deiner Existenz die Welt ein wenig besser zurück zu lassen. Die Art in der ich mein Leben bisher geführt habe, meine Existenz oder genauer gesagt der Verlust derselben, wird keine Rolle spielen weil ich gelebt habe ohne etwas von Bedeutung getan zu haben.

Vorher gab es so viel was mich beschäftigte. Als ich jedoch erfuhr wieviel Zeit ich noch habe, wurde deutlich worauf es wirklich ankommt. Also schreibe ich euch aus einem selbstsüchtigen Grund. Ich möchte meinem Leben Bedeutung verleihen indem ich meine Erkenntnisse mit euch teile:

  • Verschwende deine Zeit nicht mit Arbeit die dir keine Freude bereitet. Du kannst keinen Erfolg mit etwas haben, was du nicht magst, das liegt auf der Hand. Geduld, Leidenschaft und Einsatz kommen ganz von selbst wenn du etwas gerne tust.
  • Sich um die Meinung anderer zu sorgen ist dämlich. Angst schwächt dich und macht Handlungsunfähig. Wenn du sie zuläßt kann sie von Tag zu Tag wachsen bis nichts mehr von dir übrig ist als eine leere Hülle. Höre auf deine innere Stimme und folge ihr. Einige Leute werden dich vermutlich als verrückt bezeichnen aber andere vielleicht auch als legendär.
  • Nimm dein Leben in die Hand und übernimm die volle Verantwortung für das was mit dir geschieht. Begrenze deine schlechten Angewohnheiten und versuche ein gesünderes Leben zu führen. Finde eine Sportart die dir Freude macht. Und vor allem: prokrastiniere nicht. Laß dein Leben von den Entscheidungen prägen die du getroffen hast und nicht von denen die du aufgeschoben hast.
  • Schätze die Menschen die dich umgeben. Deine Freunde und Verwandte werden immer eine unerschöpfliche Quelle von Stärke und Liebe sein. Darum solltest du sie niemals für selbstverständlich halten.

Es fällt mir schwer das Gefühl für die Bedeutung dieser einfachen Erkenntnisse auszudrücken, ich hoffe einfach du hörst auf jemanden der die Erfahrung machen mußte wie wertvoll Zeit ist.

Ich rege mich nicht auf weil ich verstanden habe, daß die letzten Tage meines Lebens an Bedeutung gewonnen haben. Ich bedauere nur, daß ich nicht die Gelegenheit haben werde all die coolen Dinge mitzuerleben die in nächster Zeit anstehen sollten wie die Erschaffung künstlicher Intelligenz oder das nächste tolle Projekt von Elon Musk. Außerdem hoffe ich, daß die Kriege in Syrien und der Ukraine bald zu ende sein werden.

Wir legen so viel Wert auf die Gesundheit und Vollkommenheit unseres Körpers und erst wenn wir sterben bemerken wir, daß er nur ein Behältnis ist – ein Container für unsere Persönlichkeit, unser Denken, unsere Überzeugungen und Absichten in dieser Welt. Wenn in diesem Container nichts ist, was die Welt verändert spielt es auch keine Rolle wenn es verschwindet. Ich glaube jeder Einzelne von uns hat Potential aber es braucht auch eine menge Mut um das zu erkennen und zu verwirklichen.

Du kannst dich von den Umständen in deinem Leben treiben lassen und dir Tag um Tag, Stunde um Stunde durch die Finger gleiten lassen. Oder du kämpfst für etwas an das du glaubst und schreibst die großartige Geschichte deines Lebens selbst. Ich hoffe du triffst die richtige Entscheidung.

Hinterlasse eine Spur in dieser Welt. Lebe ein sinnvolles  Leben, was auch immer das für dich bedeuten mag. Mach was. Dieser Ort den wir einst verlassen ist ein schöner Spielplatz auf dem alles möglich ist. Aber wir sind nicht für immer hier. Unser Leben ist ein kurzer Blitz auf diesem schönen Planeten der mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die endlose Dunkelheit des unbekannten Universums fliegt. Also genieße deine Zeit hier mit Leidenschaft. Mach etwas interessantes daraus. Mach es zu etwas lohnendem.

Danke!“

Man sieht an vielen Stellen die Schwächen der deutschen Sprache: sobald es etwas poetischer wird verschwimmt die Aussage vor verbalem Brokat. Wer also des Englischen halbwegs mächtig ist sollte es mit dem Original versuchen.

Ich folge meiner eigenen Version dieser 4 Punkte nun seit knapp 30 Jahren und kann dem aus meiner Erfahrung nur ein paar Ergänzungen beisteuern:

  • Der erste Punkt klingt nach Hedonismus und steht sofort infrage, sobald Verantwortung für andere ins Spiel kommt. Entscheidend ist aber sich nie mit etwas abzufinden und gerade scheinbare Sachzwänge unerbittlich und immer wieder infrage zu stellen. Man sollte nie unterschätzen wieviel Energie freigesetzt wird wenn man aufhört das falsche zu tun auch wenn man anfangs scheinbar einen Prais bezahlt.
  • Dem zweiten habe ich nichts hinzuzufügen: Sei legendär!
  • Das Leben tendiert dazu uns mit Ereignissen zu beschäftigen, die wir als Krisen bezeichnen. Gewöhnlich vergeuden die Menschen dann ihre restliche Energie um über solche Ereignisse zu klagen und ihnen ihre Untätigkeit in die Schuhe zu schieben. Das ist auch verständlich, denn meistens definiert sich eine Krise gerade dadurch, daß die verfügbaren Handlungsmuster untauglich geworden sind. Als Entscheidungshilfe hat sich hier bewährt in dem Tumult die Herausforderung zu suchen und zu akzeptieren. Jede Krise ist ein Portal zu einem neuen Leben.
  • Nicht immer und nicht alle Menschen in deinem Umfeld sind auch gut für dich. Auch genetische Abstammung ist kein Garant dafür. Bemesse Verwandschaft immer erst danach, ob jemand wirklich von „deiner Art“ ist (my kind) und dann nach der Abstammung. Manchmal sind sogar Fremde die besseren Freunde. Um so mehr schätze die Richtigen. Aber vor allem scheue dich nicht die Falschen zu meiden, egal wie die das finden (sie Punkt 2)

Fazit

Ein toller Artikel von einem berührenden Schicksal der mir mal wieder gezeigt hat was universelles Wissen bedeutet: wenn man unabhängig von Raum, Zeit, Schicksal und Persönlichkeit zum selben Ergebnis gelangt.

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Aktuelles

Geschrieben am 23. September 2014
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Yschthar

Geschrieben am 19. Januar 2014

Mein Name ist Yschthar und ich stamme aus Windhelm. Meine Mutter war eine skoomasüchtige Hure die das stinkende Ende dieser verrottenden Stadt zu meiner Heimat machte. Als sie starb war ich gerade 12 Winter alt, doch hielt mich nichts mehr in diesem Drecksloch und ich begann durchs Land zu ziehen. Ich lebte einige Jahre von dem was die Natur zu bieten hatte und der ein oder anderen Leichenfledderei. Solange es gut lief war ich damit zufrieden, doch wenn mir diese elende Wind wieder mal nur Regen und Schnee ins Gesicht drückte fluchte ich auf meine tote Mutter, der ich immer mehr die Verantwortung für mein Schicksal gab. Manchmal, wenn ich an einem besonders miesen Tag in einer Felsnische kauernd auf besseres Wetter wartete stellte ich mir vor wie ich ihre Leiche aus dem Reich des Vergessens beschwor, um sie ihre Schuld bei mir abarbeiten zu lassen.

Politik war mir gleichgültig, das Einzige was mich auf wiederstrebende Weise mit den Nord verband war die existenzielle Abscheu vor diesen altmerischen Schleimscheißern. Dennoch erkannte ich Ulfric Sturmmantel als ich ihn sah und hatte direkt ein ganz mieses Gefühl bei dieser Begegnung, so nahe der Grenze. Ulfric führte eine geschickte Zunge, sie versuchten meinen Hass gegen die Thalmor zu lenken um mich für ihren Krieg zu gewinnen. Ich lehnte dankend ab, obwohl die Aussicht auf geregelte Mahlzeiten mich beinahe schwach werden ließen. Während ich ihm also erklärte, daß mir das Kriegshandwerk nicht besonders liegt, fielen die Kaiserlichen über uns her.

Tulius führte den Hinterhalt der Kaiserlichen, das Timing entstammte aber offenbar der thalmorischen Diplomatie. Jedenfalls hatten sie am Ende wohl den Jarl festgesetzt. Ich hatte keine Chance meine Unerfahrenheit im Kampf unter Beweis zu stellen: Noch während ich die Sturmmäntel ihre Waffen ziehen sah traf mich etwas am Hinterkopf.

Mir dröhnte der Schädel als ich auf dem Karren zum Scharfrichter von Helgen erwachte, zusammen mit einem Dieb, Ulfric und einem elenden Schwätzer aus seinem Gefolge. Die Hände waren mir hinter den Rücken gefesselt und mir schwamm immer noch der Kopf während ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Ich verlor immer wieder den Focus, sah abwechselnd meine tote Mutter, zu Lebzeiten mumifiziert, die Skoomaschüssel noch in der Hand, dann einen jämmerlichen Kriminellen der nicht aufhören wollte sich über sein Schicksal zu beklagen. Doch irgend etwas war da noch, eine Erinnerung oder ein Geräusch so leise als wäre es direkt neben dem Ohr doch es klang wie ein Wiederhall hinter dem Horizont. Es war aber kein Donnerhall sondern eindeutig ein Schrei der mir durch Mark und Bein ging.

Instinktiv suchte ich den Horizont ab, ohne zu wissen was ich eigentlich erwartete. Mit rasendem Herzen und einer seltsamen äußeren Ruhe sah ich uns durch das Tal rumpeln in dem sich der Hall dieser Stimme ausbreitete. Eine unbestimmte Vorahnung überkam mich und erfüllte mich mit Angst und einem Gefühl, das mir bis zu diesem Tag völlig unbekannt war: Sicherheit. Der Block würde nicht mein letzter Anblick werden, daran bestand nicht mehr der geringste Zweifel.

Veröffentlicht unter Kolumne, skyrim | Tags: Abenteuer, Literatur, Tagebuch | Hinterlassen Sie einen Kommentar |
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Talent

In der Ökonomie des Lebens
gehen ungenutzte Talente verloren.
Freiheit besteht darin
zu werden was man ist
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Wissen

Wissen ist jene Form der Überzeugung die nicht bezweifelt werden kann ohne ein Axiom seines Weltbildes zu verletzen.

Was ist das hier drin?

Freiheit

Die einzigen Beschränkungen die ein Mensch für sein Leben akzeptieren kann entspringen seiner persönlichen Moral.

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Nicht Geld oder Macht, sondern die Freude an Kooperation ist der Kitt jeglicher Gesellschaft

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