Mein Name ist Yschthar und ich stamme aus Windhelm. Meine Mutter war eine skoomasüchtige Hure die das stinkende Ende dieser verrottenden Stadt zu meiner Heimat machte. Als sie starb war ich gerade 12 Winter alt, doch hielt mich nichts mehr in diesem Drecksloch und ich begann durchs Land zu ziehen. Ich lebte einige Jahre von dem was die Natur zu bieten hatte und der ein oder anderen Leichenfledderei. Solange es gut lief war ich damit zufrieden, doch wenn mir diese elende Wind wieder mal nur Regen und Schnee ins Gesicht drückte fluchte ich auf meine tote Mutter, der ich immer mehr die Verantwortung für mein Schicksal gab. Manchmal, wenn ich an einem besonders miesen Tag in einer Felsnische kauernd auf besseres Wetter wartete stellte ich mir vor wie ich ihre Leiche aus dem Reich des Vergessens beschwor, um sie ihre Schuld bei mir abarbeiten zu lassen.
Politik war mir gleichgültig, das Einzige was mich auf wiederstrebende Weise mit den Nord verband war die existenzielle Abscheu vor diesen altmerischen Schleimscheißern. Dennoch erkannte ich Ulfric Sturmmantel als ich ihn sah und hatte direkt ein ganz mieses Gefühl bei dieser Begegnung, so nahe der Grenze. Ulfric führte eine geschickte Zunge, sie versuchten meinen Hass gegen die Thalmor zu lenken um mich für ihren Krieg zu gewinnen. Ich lehnte dankend ab, obwohl die Aussicht auf geregelte Mahlzeiten mich beinahe schwach werden ließen. Während ich ihm also erklärte, daß mir das Kriegshandwerk nicht besonders liegt, fielen die Kaiserlichen über uns her.
Tulius führte den Hinterhalt der Kaiserlichen, das Timing entstammte aber offenbar der thalmorischen Diplomatie. Jedenfalls hatten sie am Ende wohl den Jarl festgesetzt. Ich hatte keine Chance meine Unerfahrenheit im Kampf unter Beweis zu stellen: Noch während ich die Sturmmäntel ihre Waffen ziehen sah traf mich etwas am Hinterkopf.
Mir dröhnte der Schädel als ich auf dem Karren zum Scharfrichter von Helgen erwachte, zusammen mit einem Dieb, Ulfric und einem elenden Schwätzer aus seinem Gefolge. Die Hände waren mir hinter den Rücken gefesselt und mir schwamm immer noch der Kopf während ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Ich verlor immer wieder den Focus, sah abwechselnd meine tote Mutter, zu Lebzeiten mumifiziert, die Skoomaschüssel noch in der Hand, dann einen jämmerlichen Kriminellen der nicht aufhören wollte sich über sein Schicksal zu beklagen. Doch irgend etwas war da noch, eine Erinnerung oder ein Geräusch so leise als wäre es direkt neben dem Ohr doch es klang wie ein Wiederhall hinter dem Horizont. Es war aber kein Donnerhall sondern eindeutig ein Schrei der mir durch Mark und Bein ging.
Instinktiv suchte ich den Horizont ab, ohne zu wissen was ich eigentlich erwartete. Mit rasendem Herzen und einer seltsamen äußeren Ruhe sah ich uns durch das Tal rumpeln in dem sich der Hall dieser Stimme ausbreitete. Eine unbestimmte Vorahnung überkam mich und erfüllte mich mit Angst und einem Gefühl, das mir bis zu diesem Tag völlig unbekannt war: Sicherheit. Der Block würde nicht mein letzter Anblick werden, daran bestand nicht mehr der geringste Zweifel.